Aus dem Alltag: Gedanken zur Digitalisierung

Johannes Schabel |
22. Dezember 2017 |

Prolog

Es ist kurz vor Weihnachten im Jahr 2017. Ich beschäftige mich tagtäglich beruflich mit Themen der Digitalisierung. Business Intelligence, Big Data. Ich zeige unseren Kunden beeindruckende neue Möglichkeiten auf, die die Digitalisierung uns eröffnet. Die Geschäftswelt wird revolutioniert. Es ist Dezember, kurz vor Weihnachten und ich sitze im Büro.

Akt 1

Riiing, riiing.
Hallo Schatz. Die Heizung ist kalt.
Warum ist die Heizung kalt?
Alle Heizkörper im Haus sind kalt. Es ist so kalt hier.
So ein Mist, zwei Tage vor Weihnachten. Ich rufe den Spengler an.

Akt 2

Hallo, unsere Heizung ist kaputt.
Was ist denn?
Es ist überall kalt.
Ich kann heute nicht, ich baue gerade eine neue Heizung ein. Wahrscheinlich die Pumpe.
Du musst vorbeikommen und bringe bitte gleich eine Pumpe mit.
Die habe ich nicht auf Lager, aber vielleicht schaffe ich es heute spätnachmittag.

Akt 3

Riing, riing.
Hallo Schatz, es ist die Pumpe und es dauert mindestens einen Tag.
Na toll. Weihnachten in einem kalten Haus. Familie, Gans, Lichterglanz und es ist kalt. Da freut man sich das ganze Jahr auf diese Tage und dann das.

Exkurs

Die Menschheit fliegt zum Mond, wir haben autonom fahrende Autos und stehen mit der Digitalisierung vor der größten Herausforderung der Menschheitsgeschichte, aber eine Heizungspumpe ist nicht auf Lager. Das muss doch anders gehen?

Akt 4

Ich stelle mir folgendes vor
Riinng, riing.
Hallo Schatz. Da ist ein Paket gekommen.
Vielleicht ein Werbegeschenk oder doch das wohlverdienende Geschenk meines Chefs? Was steht denn drauf?
Irgendwas von einem Zentrallager.
Mache es nicht auf, nachher musst du es bezahlen und wir haben es nicht bestellt.
Vielleicht ein Geschenk von Tante Frieda.
Los, mache es auf.
Warte, es klingelt an der Haustür.
Der Spengler, Sie wollen die Heizungspumpe einbauen?
Die Heizungspumpe?
Ja, gestern hat unsere Heizung an den Spengler gemeldet, dass heute die Heizungspumpe ausfällt. Da wurde die Pumpe gleich bestellt und der Terminkalender von unserem Spengler angepasst und ein Installationstermin für heute eingebucht.
Haha, jetzt sehe ich hier ein Mail im SPAM-Filter. Der Besuch wurde angekündigt. Habe ich übersehen.

Akt 5

Du Schatz? Der Spengler hat uns gleich einen Reisekatalog mitgebracht.
Einen Reisekatalog?
Ja, wir sollen Mitte Februar für eine Woche in den Urlaub fahren.
Warum?
Weil Mitte Februar eine Kältewelle kommt und unser Außenfühler der Heizung genau in dieser Woche den Geist aufgibt.
Aber unser Spengler befindet sich in dieser Woche in den Betriebsferien….

Epilog

Die Digitalisierung macht unmöglich Geglaubtes möglich. Sie schreitet voran, sie lässt sich nicht aufhalten, doch hier und da, wie in meinem NOCH kalten Haus, steckt sie NOCH in den Kinderschuhen. Jetzt gerade, stecke ich in Akt 3 fest, der Exkurs schwirrt in meinem Kopf. Ich bin mir sicher, Akt 4 und 5 sind nur einen Steinwurf entfernt.

Unmöglich ist heute gar nichts mehr. Ich freue mich auf ein hoffentlich warmes 2018 und darauf, meinen Kunden, die geschäftlich noch in Akt 3 stecken, die beeindruckenden nachfolgenden Akte aufzuzeigen.

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