Wie Sie zum Treiber der Digitalen Transformation werden, nicht zum Getriebenen!

Marie-Sophie Kilian |
28. September 2018 |

Digitale Transformation wird sowohl von Praktikern als auch von Wissenschaftlern gern als Buzzword für organisatorische Veränderungen verwendet, die durch digitale Technologien beeinflusst werden. Stopp und Herhören! Es geht um viel mehr als das! Nämlich:

Die Digitale Transformation bedeutet nicht nur das, sondern bringt einen Wandel für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik sowie Veränderung für jeden einzelnen von uns mit sich. Wir haben es mit einem rasanten und unaufhaltsamen Prozess zu tun, der im hier und jetzt und nicht erst in Zukunft stattfindet und grundlegend unser aller Umfeld beeinflusst. Die Digitale Transformation führt durch die Verwendung und Implementierung digitaler Fähigkeiten unumgänglich zu einer Neugestaltung von Geschäftsmodellen ganzer Organisationen.

Darüber hinaus können sich auch die gewohnten Arbeits-, Lebens- und Kommunikationsweisen einer Änderung nicht entziehen, denn die digitale Technik umfasst alle Phasen des Lebens und erreicht uns heute überall, an jedem Ort und zu jeder Zeit. Die große Herausforderung für Unternehmen und Manager besteht darin, die notwendigen Anpassungsprozesse aktiv und zielgerichtet zu gestalten. In diesem Zusammenhang sei die Frage erlaubt, ob unsere Führungskräfte überhaupt ohne weiteres in der Lage sind, mit diesen Prozessen umzugehen?

Auf die Kompetenzen der Führungskräfte kommt es an

Da gibt es berechtigte Zweifel. Es scheint geradezu, als hätten nur die wenigsten Manager ein ernsthaftes und ganzheitliches Verständnis von der Digitalen Transformation geschweige denn die Fähigkeiten, ein Unternehmen im digitalen Umfeld zu führen. Die Mehrzahl der Führungskräfte etablierter Unternehmen hat ihr Studium vor vielen Jahren abgeschlossen. Von dem, was die Digitalisierung heutzutage in Unternehmen und Märkten bewirkt, hatte man seinerzeit allenfalls eine vage Vorstellung. Aus diesem Grund besteht eine erhebliche Notwendigkeit, sich mit dem Thema Digitale Transformation auseinanderzusetzen.

Es erfordert nämlich das Verständnis sowohl für die Digitalisierung selbst, als auch für die Auswirkungen auf neue Technologien. Die meisten Unternehmen, und insbesondere ihr Management, sind in Bezug auf die Chancen und Risiken der digitalen Transformation jedoch mehr oder weniger desorientiert. Neben einem unzureichenden generellen Verständnis der Thematik selbst spielen konventionelle Führungsansätze und Managementkonzepte eine entscheidende Rolle. Denn in Zeiten einer digital vernetzten Welt zeigen die konventionellen Konzepte schlichtweg nicht mehr ausreichend Wirkung. Diese Erkenntnis erklärt, warum neue Fähigkeiten und digitale Kompetenzen mehr als dringend benötigt werden.

Ein Perspektivwechsel kann Abhilfe schaffen

Neue und innovative, digitale Geschäftsmodelle verändern alle Branchen nachhaltig und das in kürzester Zeit. Nicht erkanntes oder nicht ausgeschöpftes Potenzial kann heute selbst etablierte Unternehmen in Schwierigkeiten bringen. Die Notwendigkeit einer neuen Führungsethik und -kultur basierend auf neuen Fähigkeiten und Kompetenzen ist eindeutig erkennbar. Ein grundlegendes Umdenken der Unternehmensführung wird unerlässlich für die zukünftige Daseinsberechtigung des gesamten Unternehmens, um die neuen Perspektiven durch die Digitale Transformation wahrnehmen und umsetzen zu können.

Kompetenzen, die eine jede Führungskraft in unserer schnelllebigen und sich stets wandelnden Gesellschaft reaktionsfähig machen sind unabdingbar. Insbesondere die so gern für ihre hohe Medienaffinität belächelte Generation Y kann zu einer wichtigen Quelle der Inspiration im Umgang mit Veränderungen werden. Sie sollte als Chance und Treiber erkannt und genutzt werden. Programme wie Reverse Mentoring sind gelungene Ansätze, um den Wissenstransfer zwischen den sogenannten Digital Natives und Digital Immigrants, sprich Jung und Alt, zu fördern und dadurch einen Perspektivwechsel und den Abbau von Vorurteilen zu ermöglichen. Dabei fungieren junge Mitarbeiter als Mentoren für erfahrene Manager. Ziel ist es, das Wissen der Generation Y mit älteren Führungskräften zu teilen, insbesondere im Bereich der digitalen Technologien. Basierend auf diesem intensiven Austausch lassen sich etablierte Führungsstile aufbrechen, neue Facetten erkennen und somit relevante Führungskompetenzen ableiten.

Es lässt sich somit resümieren, dass die Digitale Transformation eine neue Ära einläutet und dabei Fähigkeiten und Kompetenzen einer digitalen Führung einfordert. Die Unternehmen müssen sich und Ihre Führungskräfte durch geeignete Weiterbildungsangebote befähigen, den digitalen Wandel aktiv voranzutreiben und zu gestalten.

Was bedeutet dies konkret für die Unternehmen und ihre Führungskräfte?

Diese müssen so ausgebildet werden, dass sie in der Lage sind, den Wandel nicht nur zu verstehen, sondern selbst voran zu marschieren und zum digitalen Leader zu werden!

Umfassende Recherchen im Rahmen meiner Masterarbeit haben aufgezeigt, dass sowohl die Wissenschaft, als auch die Praxis über keinen fundierten und ganzheitlichen Ansatz verfügt. Veröffentlichungen von Universitäten und Instituten geben eine solide Auskunft über den Status quo und mögliche Zukunftsszenarien, allerdings fehlt das Wie. Auch Studien großer Beratungshäuser und Konzerne zeigen immer wieder auf, wie wichtig es ist, zu handeln, aber auch hier fehlen konkrete Antworten und handfeste Handlungsempfehlungen. Eine ausführliche Marktanalyse von Workshops und Trainings im Bereich Digitale Transformation hat gezeigt, dass es zwar eine große Auswahl an Anbietern gibt, die auch Antworten geben, allerdings sind diese oft nur punktuell adressiert und es fehlt an Ganzheitlichkeit und Transparenz. Doch genau das ist relevant, um Unternehmen mit dem notwendigen Verständnis und den konkreten Kompetenzen für eine erfolgreiche Digitale Transformation auszustatten.

Was konkret zu tun ist

Um diese Forschungslücke zu schließen, habe ich basierend auf theoretischer Forschung, Best-Practice Beispielen und einer Marktanalyse ein durchgängiges Curriculum entwickelt. Die folgenden vier Schritte geben einen Einblick, was zu tun ist, damit die Kompetenzerweiterung gelingt:

  1. Machen Sie sich mit der Reichweite und dem Ausmaß der Digitalen Transformation vertraut und begreifen Sie die Notwendigkeit eines fundamentalen Wandels innerhalb Ihrer Organisation. Entmystifizieren Sie die Begrifflichkeiten, erkennen Sie die Konsequenz für Ihr Unternehmen und reduzieren Sie somit Unklarheiten.
  2. Bilden Sie ein grundlegendes Verständnis für neue Technologien und deren Nutzen. Hierfür ist ein langsames Heranführen an die Potenziale und auch Illusionen in Bezug auf Ihre Unternehmung essentiell.
  3. Machen Sie sich mit den relevanten Methoden vertraut und verinnerlichen Sie diese. Verbreiten Sie Ihr Wissen und die neu erlernten Methoden innerhalb Ihrer Organisation, so dass eine Operationalisierung der Strategie gelingt. Ziel muss es sein, die neuen Methoden und Kompetenzen zu nutzen und weiterzugeben, damit der Wandel gelingt.
  4. Verankern Sie die Treiber der Digitalisierung in Ihrer Unternehmensstrategie und implementieren Sie die Erkenntnisse auf strategiescher Ebene. Streben Sie die erfolgreiche Umsetzung einer digitalen DNA im gesamten Unternehmen an.

Wenn Sie wissen, worum und wie es geht, dann sind Sie in der Lage die Strategie Ihres Unternehmens auch umzusetzen und zu verbreiten. Dieser Ansatz stellt Ihre Wandlungsfähigkeit sicher. Und genau das ist essentiell, um den Digitalen Wandel erfolgreich zu meistern und sich an unsere disruptive und schnelllebige Umgebung kontinuierlich anzupassen. Werden Sie so zum Treiber der Digitalen Transformation, nicht zum Getriebenen! Ich bin gespannt auf Ihre Erfahrungen zu diesem Thema und freue mich auf Ihre Kommentare. Wenn Sie noch mehr über meine Forschung wissen möchten nehmen Sie gerne Kontakt auf.

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