Qlik Application Automation – Der Schlüssel zu Active Intelligence?

Kevin Duchrow |
4. August 2022 |

Qlik Application Automation gibt Ihnen die Möglichkeit Workflows dynamisch in Ihrer Qlik Sense Cloud zu realisieren. So lassen sich repetitive Aufgaben, die Integration von bestehenden Zusatzdiensten und die eventbasierte Aufgabensteuerung ohne großen Aufwand umsetzen. Um diese Funktion allen Benutzern zugänglich zu machen, setzt Qlik Application Automation auf einen » no code«-Ansatz. So bietet Qlik auch Benutzern ohne Programmiererfahrung die Möglichkeit, komplexe Automationen abbilden zu können. Das macht diese Funktion zu einem wichtigen Puzzleteil auf dem Weg, dass Active Intelligence die nächste Ausbaustufe der traditionellen Business Intelligence (BI) wird.

Unterstützt wird dieser Ansatz durch eine Vielzahl an Konnektoren zu Dritthersteller-Diensten, darunter Teams, Slack, Salesforce, GitLab und vielen weiteren. Eine komplette Liste finden Sie hier.

In diesem Blogartikel bringe ich Ihnen dieses Tool näher und skizziere Ihnen mögliche Anwendungsfälle. Zuerst ist es jedoch nötig den Begriff Active Intelligence zu definieren und abzugrenzen. Mithilfe von Active Intelligence ist Ihr Unternehmen in der Lage zusätzlich zu BI eventbasiert Maßnahmen gestützt auf Echtzeitdaten einzuleiten. Es stellt somit nicht nur vorhandene Daten anschaulich dar, aus denen Sie Entscheidungen ableiten können, sondern initiiert Entscheidungsprozesse proaktiv. Unternehmensrelevante Aktionen werden somit ohne Verzögerung eingeleitet, wodurch Ihr Unternehmen einen strategischen Vorteil gegenüber Ihrer Konkurrenz erhält. Den Grundstein für Active Intelligence hat Qlik mit der Einführung von Qlik Alerting gelegt. Ausführlichere Informationen zum Produkt Qlik Alerting finden Sie im Blog Qlik Alerting in Qlik Sense SaaS – Ein Vergleich zur On-Premise-Lösung. Kurzgefasst bietet die Funktion, dass automatisierte Benachrichtigungen anhand von datenbasierten Regeln an Benutzer versendet werden, damit diese schnellst möglichst Information über Änderungen erhalten. Qlik App Automation knüpft hier an und erweitert diese Funktionalität.

Automation erstellen

Eine Automation wird analog zur » normalen« Qlik App über den Hub erstellt (siehe Abbildung 1). In der neusten Version bietet Qlik Application Automation Templates an, die bereits vorbereitete Use-Cases darstellen und die Benutzer unterstützen sollen. Diese können manuell angepasst, erweitert oder direkt verwendet werden. Nach Auswahl eines Templates und eines Namens werden Sie direkt auf den Editor weitergeleitet, wo Sie nun die Automation definieren können.

Abbildung 1: Anlegen einer Automation Der Editor (Abbildung 2) teilt sich in drei Abschnitte. Sie finden links eine Übersicht über alle verfügbaren Blöcke, in der Mitte das Arbeitsblatt zur Definition Ihres Workflows und rechts ein Einstellungsmenü je Block. Eine Automation baut sich immer aus verschiedenen Blöcken auf, die jeweils eine eigene Funktionalität besitzen.

Abbildung 2: Aufbau Editor

Automationsblöcke

Initial bestehen Automationen immer aus einem „Start“-Block, der die Automation auslöst. So kann die Automation manuell, periodisch geplant, mithilfe von http Request oder durch WebHooks gestartet werden. Ein entsprechender Start-Bock ist bereits in der Abbildung 2 zusehen. Generell lassen sich die Automatisierungsblöcke in zwei verschiedene Kategorien aufteilen:

  1. Standard-Blöcke, die für die generelle Funktionalität sowie den Ablauf des zu modellierenden Workflows zuständig sind. Hierzu zählen Fallunterscheidungen, die zur Steuerung beitragen und mit einem traditionellen »IF« aus bekannten Programmiersprachen vergleichbar sind. Ebenfalls sind Schleifen verfügbar, die die Verarbeitung von Listen oder ähnlichen Objekten vereinfachen, sowie auch die Wiederholung von anderen Blöcken möglich machen. Dazu finden sich weitere Blöcke, die weitere Basisfunktionalitäten abbilden.
  2. Blöcke, die im direkten Zusammenhang mit den verfügbaren Konnektoren stehen. Jeder Konnektor liefert eigene Blöcke, die die mögliche Interaktion mit den Zusatzdiensten beschreiben. Technisch steht hinter jedem Konnektor eine Programmierschnittstelle (API) zum jeweiligen Anbieter. So ist bspw. auch der Qlik Sense Service selbst als Konnektor vorbereitet und nutzt die Qlik Sense API für die Kommunikation zwischen Qlik Application Automation und Qlik Sense SaaS. Die Endpunkte der Programmierschnittstellen werden jeweils durch einen Block beschrieben.

Anwendungsfälle

In diesem Blogartikel möchte ich Ihnen nun nach den Funktionen auch mögliche Anwendungsfälle skizzieren. Der Vorteil von Application Automation zeigt sich vor allem in der Flexibilität und die damit verbundenen Möglichkeiten, das Produkt einzusetzen. Einerseits lassen sich alle Funktionalitäten umsetzen, die Anwender von Qlik Sense Enterprise On-Premises in der Cloud bisher vermisst haben. So ist das Nachladen von Applikationen in einer vordefinierten Kette mit Unterstützung der Templates sehr einfach und schnell möglich. Nach Auswahl der entsprechenden Templates können die korrespondierenden Qlik Applikationen im Editor definiert werden. Die Automation ist für den produktiven Einsatz bereit.

Abbildung 3: Reloads von drei Applikationen in einer Kette

Zudem lassen sich auch komplexe Workflows umsetzen. Qlik Application Automation kann somit verwendet werden, da Konnektoren verschiedenster Drittanbieter zur Verfügung stehen, um Daten von Cloudanbietern zu extrahieren und diese in einer Applikation einfacher nutzen zu können. Da z. B. Verbindungen zu Microsoft Teams und Slack bereitstehen, können in diesem Zusammenhang auch Verantwortliche über den Erfolg oder mögliche Fehler benachrichtigt werden. Auch weitere automatisierte Aktionen sind denkbar. So kann auch die Entwicklung durch Qlik Application Automation unterstützt werden. Durch die Möglichkeit der Anbindung von GitHub oder des unternehmensinternen GitLab können Qlik Sense Applikationen komplett oder nur die Load-Skripte versioniert werden und somit die Entwickler effektiv unterstützen. Neben den technischen Möglichkeiten können aber auch datenbasierte Workflows initiiert werden. So kann auf Datenänderungen reagiert und Aktionen direkt realisiert werden. Zusätzlich zu den Funktionen von Qlik Alerting werden hier nicht nur Entscheidungsträger benachrichtigt, sondern auch Tickets unmittelbar angelegt, Prozesse initiiert oder Daten prozessiert.

Fazit

Qlik Application Automation eröffnet viele neue Möglichkeiten in der Qlik Sense SaaS Umgebung. Die ausgiebigen Konnektoren zu verschiedensten Diensten bieten enorme Möglichkeiten Entscheidungsprozesse und Workflows zu optimieren und deutlich zu beschleunigen. Der „no code“-Ansatz von Qlik macht den Service für alle Anwender zugänglich. Zudem ermöglicht er die Abbildung von komplexen Vorgängen in einer übersichtlichen Weise. Neben den vielen technischen Möglichkeiten ergänzt das Produkt das Portfolio für Active Intelligence um viele essenzielle Funktionen und gibt den Benutzern eine Vielfalt von Möglichkeiten, den individuellen Anwendungsfall abzubilden. Qlik Application Automation ist somit ein wichtiger Schlüssel auf dem Weg zu Active Intelligence. Im Rahmen meines Blogartikels konnte ich nicht auf alle Details eingehen, denn Qlik Application Automation bietet noch viele weitere Funktionen und Möglichkeiten, die wir hier nur anreißen konnten. Sollte ich Ihr Interesse geweckt haben, dann kommen Sie gerne auf uns zu!

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